Photovoltaikanlagen richtig projektieren

Die Nutzung von Solarenergie ist längst mehr als ein ökologisches Bekenntnis – sie ist zu einem handfesten wirtschaftlichen Vorteil geworden. Für Unternehmen und Kommunen bietet die Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) die Chance, Energiekosten zu senken, CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch in der sorgfältigen Projektierung. Sie entscheidet über Wirtschaftlichkeit, Genehmigungsfähigkeit und langfristigen Betrieb der Anlage.

1. Zieldefinition und Bedarfsanalyse

Am Anfang jedes PV-Projekts steht die Frage: Was soll die Anlage leisten? Möchte die Kommune Strom für eigene Liegenschaften erzeugen? Soll die Anlage eingespeist oder zur Eigenversorgung genutzt werden? Gibt es steuerliche oder förderrechtliche Ziele?

Eine Bedarfsanalyse umfasst:

➡️ Aktuellen Stromverbrauch und Lastprofile
➡️ Bestehende und geplante Gebäudenutzung
➡️ Standort- und Flächenpotenzial (Dach, Fassade, Freifläche)
➡️ Zukunftspläne wie E-Mobilität oder Wärmepumpen

Für Unternehmen gilt: PV-Anlagen lohnen sich besonders bei konstant hohem Eigenverbrauch.
Kommunen profitieren von Eigenstromversorgung in Schulen, Rathäusern oder Kläranlagen.

2. Standortprüfung und technische Machbarkeit

Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage hängt stark vom Standort ab. Dabei sind zu prüfen:

➡️ Ausrichtung und Neigung der Dach- oder Freifläche
➡️ Verschattungen durch Bäume, Nachbargebäude, Technikaufbauten
➡️ Tragfähigkeit der Dachkonstruktion (Standsicherheitsnachweis)
➡️ Netzanschlussmöglichkeiten

Eine professionelle Vor-Ort-Begehung und technische Analyse durch Fachplaner ist hierbei unerlässlich.

3. Wirtschaftlichkeitsberechnung

Entscheidungsträger benötigen eine verlässliche Grundlage für Investitionsentscheidungen. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt:

➡️ Investitionskosten (Anlage, Montage, Netzanschluss)
➡️ Betriebskosten (Wartung, Versicherung, Monitoring)
➡️ Strompreisprognosen und Eigenverbrauchsquote
➡️ Einspeisevergütung nach EEG oder Direktvermarktung
➡️ Fördermöglichkeiten (z.B. KfW, Landesprogramme)

Ein Vergleich von Eigenbetrieb und Pacht-/Contracting-Modellen hilft, das passende Finanzierungsmodell zu finden.

4. Rechtliche Rahmenbedingungen und Genehmigungen

PV-Projekte unterliegen zahlreichen rechtlichen Vorgaben. Dazu zählen:

➡️ Bauordnungsrecht (insb. bei denkmalgeschützten Gebäuden oder Freiflächen)
➡️ Netzanschlussregeln (VDE-Vorschriften, Anmeldung beim Netzbetreiber)
➡️ EEG-Regelungen für Einspeisung und Vergütung
➡️ Steuerrechtliche Fragen (Umsatzsteuer, Abschreibungen)
➡️ Vergabe- und Haushaltsrecht bei kommunalen Projekten

Gerade in der kommunalen Praxis ist eine enge Abstimmung mit Bauämtern, Netzbetreibern und ggf. politischen Gremien notwendig.

5. Umsetzung und Qualitätssicherung

Nach der Planung folgt die Umsetzung. Wichtig ist hier:

➡️ Auswahl erfahrener Fachfirmen
➡️ Ausschreibung nach VOB oder UVgO (für Kommunen)
➡️ Bauüberwachung, Abnahme und Dokumentation
➡️ Einrichtung von Monitoring- und Managementsystemen

Ein nachhaltiger Betrieb erfordert regelmäßige Kontrolle, Reinigung und Fehlerüberwachung – insbesondere bei Eigenverbrauchsanlagen.

Fazit

Eine Photovoltaikanlage ist mehr als nur Technik – sie ist ein strategisches Projekt mit wirtschaftlicher, ökologischer und rechtlicher Relevanz. Eine professionelle Projektierung hilft Unternehmen und Kommunen, Risiken zu minimieren und Potenziale optimal zu nutzen. Wer frühzeitig plant, rechtssicher umsetzt und auf Qualität achtet, profitiert langfristig von nachhaltiger Energieversorgung.

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